Der neue Prozessor M3 sorgt für einen Temposchub
Von außen unverändert, kommt der Apple iMac 24 Zoll 2023 mit einem neuen Prozessor. Der M3-Chip beschert dem All-in-One-PC einen deutlichen Tempogewinn.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Sven Schulz
Nach gut zweieinhalb Jahren frischt Apple den iMac mit einem neuen Prozessor auf. Und der hat deutlich mehr Power, wie der Test von COMPUTER BILD zeigt.
Testfazit
Testnote
1,8
gut
Mit dem neuen M3-Prozessor legt der Apple iMac 2023 M3 deutlich an Tempo zu. Besonders bemerkbar macht sich der Unterschied bei Software, die die Grafikkerne im Chip nutzt – Spiele sind um rund die Hälfte schneller als beim Vorgänger. Bei Tastatur, Maus und Bildschirm hat sich wenig getan – die waren bereits vorher top. Da bleiben nur zwei Apple-typische Kritikpunkte: Der iMac ist ein teurer Bildschirm-PC, und nachträgliches Aufrüsten geht nicht.
Pro
- Sehr hohes Arbeitstempo
- Sehr scharfes Display in Topqualität
- Schön leise
- Gute Tastatur-Maus-Kombi
Kontra
- Nicht aufrüstbar
Ein stationärer Computer mit eingebautem Bildschirm gehört zu Apple wie das Apfel-Logo. Schon der
allererste Macvon 1984 war ein PC mit integriertem Monitor – einem winzigen 9-Zoll-Röhrenbildschirm. Heute deutlich größer und deutlich schneller, bekommt der iMac jetzt eine Frischzellenkur mit dem neuen M3-Prozessor.
Kein neues Design
Beim vorigen Update hatte Apple den iMac nicht nur von Intel-Chips auf hauseigene Prozessoren umgestellt, sondern auch den Bildschirm-PC komplett neu entworfen. Statt zwei Modellgrößen (21,5 und 27 Zoll) bauen die Kalifornier seitdem nur eine Bildschirmgröße: Mit 24 Zoll ist der iMac vergleichsweise kompakt und leicht unterzubringen und findet auch auf kleinen Schreibtischen mühelos Platz. Dieses Design übernimmt der neue 2023er-iMac – mit allen Eigenarten. So haben nur die besser ausgestatteten Modellvarianten vier USB-C-Buchsen (siehe Bild unten), die günstigste muss mit zwei auskommen. Und nach wie vor gibt es den iMac in sieben Farben. Die Tastatur, das Trackpad und die Maus sind passend gefärbt.
Klarer Tempounterschied
Beim iMac hat Apple seine zweite Prozessorgeneration ausgelassen, der Chip wechselt von M1 direkt auf M3. Auf den ersten Blick sehen die Änderungen gering aus. So verfügt der M3 wie der M1 über acht Prozessorkerne (vier schnelle, vier effiziente). Bei der eingebauten Grafikeinheit gibt es immerhin zwei Grafikkerne extra (zehn statt bisher acht). Wichtiger ist aber, dass Apple die Herstellungstechnik gewechselt hat: von 5 Nanometern auf 3 Nanometer. Da lässt sich mehr Technik auf dem gleichen Platz unterbringen, etwa zusätzliche Grafikfunktionen wie Ray Tracing oder Mesh Shading. Die Extratechnik sorgt für einen deutlichen Temposchub (siehe Vergleich unten). Der neue iMac setzte im Test Rekordmarken und hängt alle Vorgänger klar ab, egal ob den
iMac 2021 Apple M1oder Modelle mit Intel-Prozessor wie den
iMac 27 Zoll. Selbst beim Zocken macht der neue iMac mit reduzierter Auflösung eine gute Figur. Im Mittel berechnete er mit 1920x1200 Bildpunkten 58 Bilder pro Sekunde. Wer nicht zocken will, kann viel Geld sparen, indem er statt der getesteten die günstigste iMac-Variante kauft. Die kostet rund 800 Euro weniger und kommt mit abgespeckter Ausstattung. Zum Arbeiten reicht die Leistung aber vollkommen aus.
Display weiterhin top
Ein echtes Highlight des iMac ist wieder der Bildschirm. Der ist superscharf und sehr detailreich durch die sehr hohe Auflösung von 4480x2520 Pixeln. Er punktet darüber hinaus bei der Bildqualität: mit äußerst genauer Farbdarstellung, sehr natürlicher Weißwiedergabe und extrem großen Farbraum, der sogar den Profistandard DCI-P3 fast komplett abdeckt. Das ist vor allem bei der Foto- oder Videobearbeitung ein echter Vorteil, macht aber auch beim Netflixen viel Freude. Einzige kleine Schwäche: Das Display ist nicht so kontraststark wie Monitore mit OLED- oder Mini-LED-Technik, die etwa in den aktuellen MacBook-Pro-Modellen stecken (hier finden Sie die Tests der 2023er-Modelle mit M3-Prozessor in
14 Zollund
16 Zoll). Die schaffen ein Kontrastverhältnis von mehr als 10.000:1, beim iMac ist bei 1.172:1 Schluss. Bei der Bildschirmhelligkeit ist der iMac wieder top: Maximal 530 Candela pro Quadratmeter genügen locker, damit der Bildschirm auch in heller Umgebung hell genug ist und lästige Spiegelungen auf der Bildschirmoberfläche überblendet werden. Die ist Apple-typisch hochglänzend – gut für eine knackigere Farbwiedergabe –, spiegelt aber eben auch stärker.
Schneller und sparsamer
Mehr Power heißt auch mehr Stromverbrauch? Nicht beim Apple iMac 2023 M3! Der unterbietet mit 52 Watt den Vorgänger mit M1 (66 Watt) deutlich. Da marschiert der neue iMac langsam, aber sicher auf ein erstes Blättchen in unserer
Nachhaltigkeitsbewertungzu (gibt es bei weniger als 45 Watt). Auch im Stand-by ist er genügsamer: Jetzt reichen 0,7 Watt – halb so viele wie beim Vorgänger. Angenehmer Nebeneffekt des geringen Stromverbrauchs: Der größte Teil der Elektronikabwärme kann über die Kühlkörper und über das Aluminiumgehäuse des iMac entweichen – der Bildschirm-PC wird nicht einmal handwarm. Beim Videogucken bleiben die Lüfter aus, beim Arbeiten meist ebenfalls. Nur wenn der iMac mit Volllast läuft, müssen die Lüfter ran, sind aber selbst dann mit 0,5 Sone (beim Arbeiten) bis 0,8 Sone (beim Spielen) kaum zu hören.
Testergebnisse Apple iMac 24 Zoll M3
Testergebnisse | Apple iMac 24 Zoll M3 |
---|---|
Prozessor | Apple M3 (8 Kerne) |
Grafikchip | im Prozessor (10 Kerne) |
Display | 23,5 Zoll, 4480 x 2520 Pixel |
Abmessungen | 54,7 x 46,1 x 14,7 cm |
TEMPO | |
Tempo mit Office-Programmen / bei Videobearbeitung | sehr hoch (100% / 100%) |
Spieletempo (Displayauflösung / 1920 x 1200 Pixel) | sehr flüssig (58 / 87 Bilder pro Sek.) |
Tempo der eingebauten SSD | sehr hoch (97,4%) |
Maximales USB-Tempo: Lesen / Schreiben | sehr hoch (701 / 533 MByte pro Sek.) |
DISPLAY | |
Farbtreue / Weißwiedergabe (Farbtemperatur) | sehr hoch (99,0%) / sehr natürlich (6764 Kelvin) |
Maximale Helligkeit / Schwarzwert / mittleres Kontrastverhältnis | sehr hoch (530 cd/m²) / etwas hoch (0,44 cd/m²) / sehr gering (1172:1) |
Farbraumabdeckung: Standard (sRGB) / erweitert (DCI-P3) | sehr hoch (99,9%) / sehr hoch (96,7%) |
Pixeldichte, relativ zur Bildschirmgröße (Pixelanzahl pro Zoll) | sehr hoch (219 dpi bei 4480 x 2520 Pixel) |
Glanzgrad der Bildschirmoberfläche | hoch |
BETRIEB | |
Betriebsgeräusch (Office / Volllast / Spiele) | sehr leise (geräuschlos / 0,2 Sone / 0,2 Sone) |
Stromverbrauch (im Betrieb / maximal / Kosten pro Jahr) | gering (52,3 Watt / 70,0 Watt / 55,42 Euro) |
AUSSTATTUNG | |
Arbeitsspeicher (eingebaut / erweiterbar) | 16 Gigabyte / nicht möglich |
Speicher: nutzbare Größe, Typ | 483 Gigabyte, SSD (festverbaut, PCIe) |
Anschlüsse von vorn erreichbar | Headset |
Anschlüsse hinten | 2x USB-C 3.1 Gen2, 2x USB-C 4 (mit Thunderbolt / Displayport), Netzwerk |
Webcam / Mikrofon / Speicherkartenleser / Laufwerk | ja / ja / nein / nein |
Funkverbindungen | 802.11ax (2,4 u. 5 GHz) / Bluetooth 5.3 |
BEDIENUNG | |
Qualität der Tastatur / des Touchpads | sehr kompakt, guter Druckpunkt / flach, Touchfläche statt Tasten, Maus beim Laden nicht nutzbar |
Bedienung des Touchscreens | nicht vorhanden |
Nix mit Nachrüsten
Wie bei allen aktuellen Mac-Modellen gilt: Wer sich den Apple iMac 2023 M3 zulegen will, sollte vor dem Kauf genau überlegen, wie viel Speicher er braucht. Denn Arbeitsspeicher und SSD sitzen fest auf der Hauptplatine und lassen sich nicht austauschen. Der 16 Gigabyte große Arbeitsspeicher der getesteten Modellvariante ist eine Empfehlung für Nutzer und Nutzerinnen, die mit vielen gleichzeitig geöffneten Programmen arbeiten oder speicherfressende Software wie Photoshop einsetzen. Mehr Speicherplatz für Daten und Programme zu gewinnen ist dagegen weniger kritisch, denn dafür lässt sich eine externe SSD anschließen. Passende Modelle finden Sie hier im
großen Vergleichstest.
Test-Fazit Apple iMac 2023 M3
Mit dem neuen M3-Prozessor legt der Apple iMac 2023 M3 deutlich an Tempo zu. Besonders bemerkbar macht sich der Unterschied bei Software, die die Grafikkerne im Chip nutzt – Spiele sind um rund die Hälfte schneller als beim Vorgänger. Bei Tastatur, Maus und Bildschirm hat sich wenig getan, die waren bereits vorher top. Da bleiben nur zwei Apple-typische Kritikpunkte: Der iMac ist ein teurer Bildschirm-PC und nachträgliches Aufrüsten geht nicht.